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Mieten oder kaufen – was lohnt sich in Zeiten hoher Zinsen?

Klein Immobilien

15. Okt. 2025

Steigende Mieten versus teure Kredite: So treffen Sie 2025 die richtige Wohnentscheidung

Die Wohnkosten explodieren: Während die Mieten in vielen Städten Jahr für Jahr kräftig anziehen, sind auch die Finanzierungskosten für Eigentum durch hohe Bauzinsen so hoch wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen die Grundsatzfrage stellen: Weiter zur Miete wohnen oder jetzt doch ins Eigenheim investieren? Die Antwort hängt von vielen Faktoren ab – von Ihrer Lebenssituation über den Immobilienmarkt vor Ort bis zu den staatlichen Fördermöglichkeiten. In diesem Artikel beleuchten wir die Vor- und Nachteile beider Optionen und geben Hinweise, worauf Sie 2025 besonders achten sollten.


Mieten: flexibel, aber ständig teurer? Mieter genießen zunächst höchstmögliche Flexibilität. Ein Ortswechsel oder Wohnungswechsel ist vergleichsweise einfach, und man bindet sich nicht langfristig an einen Kredit. Zudem trägt der Vermieter größere Reparaturen und Instandhaltungskosten. Allerdings sind Mieter den jährlichen Mietsteigerungen ausgesetzt. In vielen Regionen Deutschlands kannten die Mieten zuletzt nur eine Richtung: aufwärts. Bundesweit lagen die Angebotsmieten Ende 2024 rund 4,7 % über dem Vorjahr – Tendenz weiter (Wohnglück.de). Insbesondere in Großstädten wird Wohnraum immer kostspieliger; Rekordmieten von 15 € pro Quadratmeter und mehr sind längst Realität. Zwar zeigen aktuelle Daten, dass sich der Mietpreisanstieg 2025 etwas abschwächt (im 3. Quartal +0,5 % gegenüber dem Vorquartal) (Die Zeit). Doch von einer Entspannung kann keine Rede sein: Wohnungen bleiben knapp und begehrt, vor allem in Ballungszentren. Für Mieter bedeutet das oft eine hohe monatliche Belastung, ohne dabei Vermögen aufzubauen – das gezahlte Geld ist „weg“, anstatt in eine eigene Immobilie zu fließen. Zudem drohen auf lange Sicht Unsicherheiten: Ein Ende der Mietsteigerungen ist nicht absehbar, und mit jedem Umzug können wieder höhere Kosten entstehen (Stichwort Mietpreis bei Neuvermietung).


Fazit Pro Miete: Wer maximale Beweglichkeit braucht oder sich (noch) nicht langfristig binden will, für den ist Mieten sinnvoll. Man bleibt unabhängig von Zinsrisiken und Schulden. Doch man muss sich bewusst sein, dass Mieten auf Dauer immer teurer werden kann und kein Eigenkapital geschaffen wird.


Kaufen: Vermögensaufbau mit Hindernissen? Die eigenen vier Wände zu erwerben, bietet vor allem einen großen Vorteil: Sicherheit und Vermögensbildung. Immobilienkäufer zahlen in die eigene Tasche – nach einigen Jahrzehnten ist das Haus oder die Wohnung abbezahlt und man wohnt im Alter mietfrei. Zudem schützt Eigentum vor Kündigung und Mietinflation: Eine feste Zinsbindung sichert die monatliche Rate, während Mieter in der gleichen Zeit oft kräftige Aufschläge hinnehmen müssen. Historisch gesehen sind Immobilien in Deutschland im Wert stetig gestiegen, sodass Eigentümer vom Wertzuwachs profitieren. Allerdings hat das Eigenheim 2025 seinen Preis: Die Zinsen für Immobilienkredite liegen aktuell bei rund 3–4 % und damit drei- bis viermal so hoch wie noch vor wenigen Jahren (Investropa). Dadurch sind die monatlichen Kreditraten kräftig gestiegen. Beispiel: Für eine 80 %-Finanzierung von 400.000 € Kaufpreis zahlte man 2021 bei 1 % Zins etwa 1.070 € im Monat; 2025 muss man mit ca. 1.700–1.800 € rechnen – Nebenkosten und Tilgung gleich belassen. Hinzu kommen hohe Kaufnebenkosten (Grunderwerbsteuer in RLP 6 %, Notar, Makler), die anfänglich zu stemmen sind.


Fazit Pro Kauf: Wer genügend Eigenkapital mitbringt und langfristig plant, kann trotz höherer Zinsen von Eigentum profitieren. Man sollte aber einen langen Atem haben: Die sogenannte Break-Even-Zeit – also ab wann Kaufen günstiger ist als Mieten – liegt nicht selten bei 10–15 Jahren, abhängig von Region und Marktentwicklung. Wichtig sind solide Finanzen: Experten raten zu mindestens 15–20 % Eigenkapital, um Darlehensraten tragbar zu halten. Im Idealfall ist die Kreditrate nicht höher als 30–35 % des Nettoeinkommens, damit genug Puffer bleibt. Dann allerdings arbeitet jede Rate für das eigene Vermögen.


Entscheidungskriterien 2025: Ob Miete oder Kauf die bessere Wahl ist, lässt sich nicht pauschal beantworten – aber einige Leitfragen helfen bei der persönlichen Abwägung:


  • Standort & Preisniveau: In Regionen mit extrem hohen Immobilienpreisen (z. B. München) kann Mieten trotz hoher Mieten kurzfristig wirtschaftlicher sein, da Kaufpreise in keinem Verhältnis zu den Mieten stehen. In günstigeren Regionen oder im Umland dagegen führt Kaufen oft schneller zu monatlicher Entlastung, insbesondere bei staatlicher Förderung.

  • Zukünftige Lebensplanung: Wer sich in einer Stadt dauerhaft niederlassen möchte, Familie plant oder bereits gegründet hat, für den lohnt es sich, über Wohneigentum nachzudenken. Wer hingegen karrierebedingt örtlich flexibel sein muss, fährt mit Miete besser – ein Immobilienverkauf nach kurzer Zeit lohnt selten, da zunächst die Kaufnebenkosten „abgewohnt“ werden müssen.

  • Finanzielle Situation: Eigenkapital ist Trumpf beim Immobilienerwerb. Wenn Sie wenig Rücklagen haben und ein hoher Kredit nötig wäre, ist Vorsicht geboten – die monatliche Belastung könnte zu hoch werden. Außerdem verlangen Banken bei angespanntem Marktumfeld strengere Bonitätsnachweise. In diesem Fall kann Mieten die finanziell entspanntere Option sein, bis genügend Ersparnisse vorhanden sind.

  • Mietpreisentwicklung vs. Zinsentwicklung: Erwarten Sie langfristig weiter stark steigende Mieten in Ihrer Stadt, kann Eigentum ein Schutz davor sein. Gleichzeitig lohnt ein Blick auf den Zinstrend: Einige Ökonomen rechnen 2026/27 mit leicht sinkenden Bauzinsen, was die Kaufnebenkosten reduzieren könnte. Allerdings sind Prognosen unsicher – eine Kaufentscheidung sollte nie auf Zinsspekulation beruhen.


Tipp: Nutzen Sie Mieten-Kaufen-Rechner, um die Schwelle zu ermitteln, ab wann sich ein Immobilienkauf für Sie lohnt. Dabei werden Miete, Kaufpreis, Zinsen und Wertsteigerungen gegeneinander abgewogen. Solche Tools (z. B. von Stiftung Warentest oder Banken) bieten eine erste Orientierung.


Fazit: Mieten oder kaufen? Diese Frage ist 2025 so individuell zu beantworten wie nie. Beide Wohnformen haben Vor- und Nachteile, die je nach persönlichen Umständen unterschiedlich schwer wiegen. Wichtig ist, die Entscheidung strategisch anzugehen: Rechnen Sie realistisch durch, wie sich Kosten und Vermögen in den nächsten 10–20 Jahren entwickeln könnten. Sichern Sie sich bei einem Kauf gegen Risiken ab – z. B. durch langfristige Zinsbindungen oder staatliche Förderkredite (aktuell etwa das Programm „Wohneigentum für Familien“ mit besonders günstigen Zinsen). Und nicht zuletzt: Planen Sie mit Herz und Verstand. Ein Eigenheim ist mehr als eine finanzielle Abwägung – es bedeutet auch Lebensqualität und Heimat. Lassen Sie sich von Experten beraten, um in Zeiten hoher Zinsen die für Sie richtige Entscheidung zu treffen.


Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), Mietpreis-Studie 2025; Kiel Institut (IfW) Mietindex Q3 2025; Deutsche Bundesbank Zinsstatistik.

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